Hotel & Gasthof Zur Linde auf Rügen
Geschichte
Tradition mit Herz und einem Lächeln
banner-geschichte-haus
banner-geschichte

Geschichtliches – Rügen

Geschichtliches – Rügen1168 erlebte das slawische Rügen die Erstürmung seiner berühmten Tempelburg des Gottes Swantevitt auf Arkona. Das Fürstentum verlor seine politische und wirtschaftliche Vorherrschaft in der mittleren Ostsee an das Dänische Königreich.

Fürst Jaromar mußte den christlichen Glauben annehmen und überließ die dünnbesiedelte südöstliche Halbinsel dem Orden der Zisterziensermönche aus dem Kloster Eldena bei Greifswald.

Diese verstanden sich auf die Urbarmachung unwirtlicher Gebiete und holten zur Ergänzung ihrer Siedlertätigkeit deutsche Bevölkerung von jenseits der Elbe herbei.
Bauern, Fischer, Seefahrer, Lotsen errichteten unter der Klosterherrschaft an der prähistorischen südrügenschen Landstraße, die von Altefähr nach Thiessow führte, DAS GUT DER MÖNCHE.

Sie bauten einen Klosterhof an der Stelle des späteren Gutshauses, gründeten eine Kirche, einen Mühlenstandort, eine Schmiede und einen günstig gelegenen Krug für die Gastlichkeit am Verkehrsweg.

Wir haben festgestellt, daß die Ziegelsteine der altehrwürdigen Dorfkirche von ca. 1400 deutlich dem großen, im Dorfkrug verbauten sogenannten Klosterformat entsprechen. Unbekannt ist bisher der Herstellungsort für diese alten dunklen Ziegel. Vielleicht wurden Sie einst über See oder per Wagen herbeigeholt.

 

Ein Alter Flurname bezeichnet für eine Grenze gegen das übrige Rügen ein sich zwischen Ostsee und Selliner See hinziehendes Wall-Graben-System mit dem Namen MÖNCHGRABEN. Bei abgeschiedener Lage, die wohl auch im Sinne der Mönche beeiflußt wurde, war die Bevölkerung auf die eigene Herstellung von Haus, Möbeln, Booten, Fischereigeräten angewiesen.

Flachsanbau und Schafzucht bildeten Grundlagen für die Textilherstellung, für die jede Frau mit Spinnen, Weben, Färben, Schneidern, Stricken eingesetzt war. Man wurde zur Dienstleistung für die Klosterherrschaft in Wald, Feld, im Stall, am Strand und auf der See verpflichtet.

In der Mitte dieser Siedlung entstand ein blühendes Bauerndorf von 12 bis 18 Bauern auf vorzüglichem Acker, das eigehegte Dorf GROTENHAGEN beidseitig der baumbestandenen Chaussee. Anschliesend wohnten die Bauern in MIDDELHAGEN und KLEINHAGEN.

Andere Mönchguter Orte, immer schon mit Nachkommen der slawischen und deutschen Bauern, behielten die slawischen Namen: Göhren (von gora = bergisches Dorf), Baabe (von baba = alte Frau), Thiessow ( von tizu = Eibe), Zicker ( von sikora = Meise), Gager ( = Rabe oder Ahorn), Reddevitz ( radowi = gereihtes Dorf).

Nach der Reformation 1535 in Pommern änderten sich die Besitzverhältnisse: Das Klosterland wurde herzogliches Eigentum. Aus dem größten Bauerndorf Grotenhagen wurde ein herzogliches Ackerwerk für Herzog Philipp Julius II. , Herzog zu Pommern/Wolgast, auf den der Name Philippshagen auch noch heute zutrifft. Diese Bauern erhielten gegen Entgelt andere Landflächen auf Mönchgut, so das heutige museale Hallenhaus von 1606 bei der Kirche.

Die kleine abgelegene Halbinsel Mönchgut hatte wegen ihrer günstigen wirtschaftlichen Bedingungen (Getreide, Vieh) unter vielen Kriegsdrangsalen zu leiden, da die Truppen sich früher stets selbst verköstigen mußten: Wallensteins Soldaten, die Schweden, Dänen, Brandenburger, Franzosen, Engländer, napoleonische Hilfstruppen verwüsteten das Land und belasteten die Bevölkerung mit Kämpen und Belagerungen.

Drückende wirtschaftliche Verhältnisse in der Leibeigenschaft wurden nach 1805/1810/1815 aufgehoben Dank der Mitwirkung des Rügener Patrioten Ernst Moritz Arndt.
Der preußische Staat verkaufte 1847 nach neuer Ausmessung das Land an die hiesigen Besitzer als Eigentum, so daß ein bäuerlicher Aufschwung zu verzeichnen war.

 
Eine Besonderheit für diesen Gasthof “Zur Linde” ist die Nähe eines altertümlichen Kleinbauerngehöftes, dessen Lage nur ca, 10 Meter von dem Alten Gasthof auch heute noch betrifft. Zwischen beidem befindet sich überwachsenes Kopfsteinpflaster der alten Landstraße. Man weiß, das der Postillion der ehemaligen Kutsche, der von Bergen nach Thiessow fuhr, von seinem Sitz aus, stets an ein kleines Fenster des verkehrsmäßig günstig gelegenen Gasthofs klopfte, wenn er ein Getränk benötigte.

Als die preußische Regierung 1815 das Salzhaus am Hafen von Kleinhagen baute, soll hier ein sogenannter Salzer die Verarbeitung der hiesigen Fische übernommen haben.
Wegen der schlechten Einnahmen des Gasthofes führte der Wirt auch oft das Mühlengewerbe für die Mönchguter Dörfer durch und hatte die Mühle des Klosters und später des Gutsbesitzers in Pacht.

Die Feste der umliegenden Dörfer, besonders der Hochzeiten, wurden laut alten Fotos immer in diesem Gasthof gefeiert, zu dem auch ein Tanzsaal gehörte. Als ökonomische Grundlage diente der Betrieb eines Kaufmannsladens für das ganze Dorf.

Die Entdeckung der Insel als erstrebenswertes Reiseland für das wohlhabende Bürgertum geht auf Künstler, Naturwissenschaftler, Philosophen, Ärzte zurück, die die Schönheiten im vorigen Jahrhundert preisen. Das erste Hotel entstand in Göhren 1870 im alten Dorfkern, das erste Hotel an der Küste mit Seeaussicht 1878 am Nordufer.

Eine andere Phase hat für den Gasthof begonnen

In großzügiger Form kann man hier jetzt Menschen beköstigen und unterhalten und sogar 40 Reisende auch wohnlich unterbringen. Die Neuen Besitzer haben sich bemüht, bei ihrer Lage im alten Dorfzentrum die historische Situation mit Kirche, Museum, Dorfplatz und Dorfanlage zu berücksichtigen.